Geschichte

Strich

Über Jahrhunderte hinweg haben Dörfer und Städte in Großbritannien Spiele gespielt, in denen Massengedränge, sowie das Laufen und Passen mit einem Ball wichtige Bestandteile waren. Viele Städte spielten, was damals „Fußball“ genannt wurde, jedoch mehr Ähnlichkeit zu dem hatte, was heute als  „Rugby League“ bekannt ist.

1845 veröffentlichte Rugby School (eine Privatschule in Warwickshire, England) das erste Regelwerk. Richtig populär wurde der Sport aber erst durch den 1857 erschienenen Roman „Tom Brown’s School Days“, in dem ein Rugbyspiel eine wichtige Rolle spielte.

Northern Union

Am Donnerstag, 29. August 1895 um 18:30 Uhr trafen sich 21 Top- Mannschaften aus dem Norden Englands im George Hotel in Huddersfield, um die Northern Rugby Football Union (NRFU) zu gründen und Lohnverlustentschädigungen in Höhe von sechs Schilling pro Spiel zu beschließen. Eine Woche später begann die erste Saison von Rugby League und Manningham (in Bradford) wurde der erste Meister. In der darauf folgenden Saison schlug Batley St. Helens im ersten Challenge Cup Endspiel. 1897 begann der junge Verband, neue Regeln einzuführen: so wurde die Gasse abgeschafft und alle Tore auf zwei Punkte reduziert, um das Legen von Versuchen zu fördern. Die RFU reagierte mit drastischen Maßnahmen. Nicht nur „Profi“- Spieler wurden verboten, sondern auch Amateurvereine und Spieler, die mit oder gegen „Profi“ – Clubs gespielt hatten.

Bis 1910 verließen etwa 200 Vereine die Rugby Football Union und schlossen sich dem neuen Verband an. Die RFU verlor dadurch viele der besten Spieler der Nationalmannschaft und litt lange Zeit auf internationalem Niveau. Erst 1994 wurde die Diskriminierung für Amateurspieler und 1995 für Profispieler aufgehoben. Die NRFU änderte 1922 ihren Namen zu Rugby Football League (RFL, der Name des heutigen Dachverbandes in England). 1908 wurde die National Rugby League in Australien gegründet. Die Sportart Rugby League entwickelte sich durch einige simple Änderungen von den alten Union-Regeln zu einem schellen, abwechslungsreichen und geschickten Spiel mit sehr viel sozialem Engagement in den Gemeinschaften, in denen es gespielt wurde und wird.

KONFLIKT UND SPALTUNG

Die ersten Vereine wurden von ehemaligen Privatschülern in ganz England gegründet. Rugby wurde aber rasch sehr populär unter den Fabrik-, Bergbau- und Hafenarbeitern in Nordengland und Vereine entstanden u.a. in folgenden Städten im Norden Englands: Bradford (1863), Leeds (1864), Huddersfield (1864), Hull (1863), Swinton (1866) und Rochdale (1867). Diese waren in den ersten sieben Jahren der „County Championship“ (Nationale Meisterschaft der Grafschaften) sehr erfolgreich – Yorkshire gewann sechsmal und Lancashire einmal.
Die Führung der Rugby Football Union (RFU) – die ausschließlich der priviligierten Klasse angehörte – hatte Angst, die Kontrolle über das, was sie als „ihren“ Sport ansah, zu verlieren. Weil damals die 6-Tage- Arbeitswoche noch gängig war, mussten die Spieler unbezahlten Urlaub nehmen, um am Samstag spielen zu können. Viele Vereine ersetzten diesen Lohnverzicht mit einer Lohnverlustentschädigung. Um die Kraft der nördlichen Vereine zu schwächen, versuchte die RFU 1886 diese Lohnverlustentschädigung illegal zu machen. Sie proklamierte, dass Rugby ein Spiel nur für Amateure sei und verbot jegliche Zahlungen an Spieler.

Die Vereine in Nordengland argumentierten, dass Spieler zumindest Lohnverlustentschädigungen bekommen sollten, um verlorene Gehälter zu ersetzen. Die Rugby Football Union widersetzte sich dem und schloss Vereine, die Spieler bezahlt hatten, aus. Dieses Verbot galt auch für Spieler, die Geld angenommen hatten.

Rugby League in Deutschland

Rugby League in Deutschland wurde 2005 von Simon Cooper unter der Bezeichnung Rugby League Deutschland ins Leben gerufen. Gespielt wurde erstmals im Süden Deutschlands. Im Jahr 2015 wurde der Verband neu strukturiert und agiert nun unter dem Namen Nationaler Rugby League Deutschland e.V. Heutzutage wird Rugby League primär im Norden und Westen Deutschlands gespielt; mit Vereinen aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen die an die Steeden BundesLeague teilnehmen. Im Süden Deutschlands steigt die Beliebtheit und damit Teilnahme einer bayrischen Mannschaft an die BundesLeague.